YSD-Symposium zur Klimaresilienz kleinbäuerlicher Gemeinden in Malawi

Online event: Community-centered Climate Resilience. Join us April 20th online!
April 16, 2023
Teilnehmende diskutieren Methoden, um die kleinbäuerliche Klimaresilienz zu stärken. Foto: YSD Malawi.

Teilnehmende diskutieren Methoden, um die kleinbäuerliche Klimaresilienz zu stärken. Foto: YSD Malawi.




Die malawische NGO Youth for Environment and Sustainable Development (YSD Malawi) unterstützt seit acht Jahren kleinbäuerliche Dorfgemeinschaften dabei, selbstbestimmt und resilient mit den Auswirkungen der Klimakrise umzugehen. Bei ihrem Symposium zur Klimaresilienz am 23. Juli in Lilongwe konnte YSD Malawi knapp 50 Vertreter*innen lokaler NGOs und Dorfgemeinschaften sowie internationaler Organisationen ihre innovativen Methoden und Erfolge der Zusammenarbeit präsentieren und Unterstützung für zukünftige Projekte gewinnen.

Partizipative Methoden für selbstbestimmte Klimaresilienz

Seit 2016 hat YSD Malawi zusammen mit Youth for Sustainable Development Germany e.V. und finanziert durch die Niedersächsischen BINGO-Umweltstiftung fünf kleinbäuerliche Dorfgemeinschaften in der Zentralregion Malawis dazu empowert, eigenständige Strategien zu entwickeln, um mit den Auswirkungen von Klimaveränderungen und Extremwetterereignissen umzugehen. Die besondere Methode des „Participatory Rural Appraisal“ (PRA), bei der die Gemeindemitglieder von Anfang an aktiv in die Gestaltung und Umsetzung der Projekte eingebunden werden, hat entscheidend dazu beigetragen, dass diese Gemeinden nun selbstbewusst und resilient auf die Herausforderungen der Klimakrise reagieren können.

Lokale Klima-Hubs als Kernstück der Resilienzstrategie

Ein zentrales Element dieser Arbeit waren die sogenannten „Mudzi Wophelera Ku Nyengo Hubs“, lokale Klima-Hubs, die als Plattformen für die Entwicklung und Umsetzung lokal angepasster Klimastrategien dienen. Die Hubs basieren auf dem Ansatz, indigenes Wissen und wissenschaftliche Erkenntnisse zu kombinieren und darauf basierend gemeinschaftlich lokal anwendbare Lösungen zu entwickeln. Durch diese partizipative Herangehensweise konnte YSD Malawi sicherstellen, dass die entwickelten Lösungen nicht nur den aktuellen Bedürfnissen der Dorfgemeinschaften entsprechen, sondern auch deren Eigeninitiative und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten stärken. Die fünf in den Distrikten Mchinji, Lilongwe und Dowa eingerichteten Hubs ermöglichen es den Dorfbewohner_innen, in kleinem Maßstab auf Klimaschocks wie Dürren und Überschwemmungen zu reagieren. In den Gemeinden Makanda, Chileka und Madzi planen die Klima-Hubs, die landwirtschaftliche Wertschöpfungskette zu erweitern und Energiebriketts aus Biomasse herzustellen und zu verkaufen. Die Gemeinden Makanda und Madzi fokussierten sich zudem auf den Ausbau eines Bewässerungssystems für den Gemüseanbau.

 
 

Inspiration für lokale und internationale Organisationen

Das Symposium bot nicht nur eine Gelegenheit, die Erfolge von YSD Malawi zu präsentieren, sondern diente auch als Inspirationsquelle für andere lokale Organisationen, ähnliche Ansätze in ihrer Arbeit zu übernehmen, sowie für internationale Geberorganisationen, diese Arbeit zu unterstützen. Das Symposium bot die besondere Gelegenheit zum direkten Austausch zwischen den Vertreter*innen der Partnergemeinden von YSD Malawi und den Vertreter*innen lokaler und internationaler Organisationen. Die Gemeindevertreter*innen präsentierten die Ergebnisse der Zusammenarbeit mit YSD Malawi, wie die von ihnen weiterverarbeiteten Produkte und demonstrierten so, wie sie sich auf Grund der langjährigen Kooperation nun selbstbestimmt und proaktiv mit den Herausforderungen der Klimakrise umgehen und die Resilienz ihrer Lebensgrundlage steigern können. Dadurch weckte die Veranstaltung das Interesse der Geberorgansationen und der lokalen NGOs, YSD-Ansätze zu übernehmen und bei zukünftigen Projekten mit YSD zu kooperieren.

Aaron Lackson, ein Vertreter der Gemeinde Madzi, betonte die Bedeutung der partizipativen Arbeitsweise von YSD: „Ich freue mich sehr, heute über die Erfolge berichten zu können, die wir in den letzten Jahren gemeinsam mit YSD erreicht haben.“ Er ermutigte andere lokale und internationale Organisationen, den partizipativen Ansatz von YSD zu übernehmen und die Arbeit von YSD Malawi zu unterstütze. Diese biete bedarfsgerechte Lösungen für die Herausforderungen der Dorfgemeinschaften. Auch Joseph Kenson Sakala, der geschäftsführende Direktor von YSD Malawi, zeigte sich begeistert von der positiven Resonanz und der Bereitschaft der Teilnehmenden, die gewonnenen Erkenntnisse in zukünftigen Projekten einzusetzen.

Ausblick: Verbreitung des YSD-Ansatzes und neue Kooperationen

Mit dem erfolgreichen Abschluss des Symposiums hofft YSD Malawi, die Methoden zur Steigerung der Klimaresilienz weiter zu verbreiten und in anderen Regionen des Landes zu bringen. Auch Vertreter*innen neuer Partnergemeinden von YSD Malawi aus der Nordregion des Landes nahmen am Symposium teil und lernten die Ergebnisse der bisherigen Kooperationen kennen. Die Gemeinden der Nordregion waren erst Anfang 2023 stark von den Auswirkungen des Zyklons Freddy betroffen. Sie können von den partizipativen Methoden zur Stärkung der Klimaresilienz enorm profitieren. So möchte YSD Malawi einen langanhaltenden Beitrag zur klimaresilienten, selbstbestimmten und nachhaltigen Entwicklung der ländlichen Dorfgemeinschaften in Malawi beitragen. Das Symposium bot dafür eine wertvolle Platform und ermöglicht nun neue Kooperationen und Projekte.

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